Kleiner Weihnachtsrückblick, die internationale Staatengemeinschaft und ungezählte Hilfsorganisationen sind nun seit fast einem Jahr in der Region Westafrika tätig! Die Aufgabe ist riesig, die Hilfe sehr schleppend und zögerlich! Eine Hilfsorganisation aus Deutschland, die ich hier zur Vermeidung einer Verläumdungsklage, nicht namentlich benennen möchte, baut seit mehr als sechs Monaten mit riesigen logistischen Aufwand an einer neuen Behandlungsstation, die wenn sie irgendwann fertig wird, hundert Behandlungsbetten haben soll. Alleine in Freetown fehlen aktuell aber tausend Behandlungsbetten! Unser kleines Haus hat zum Vergleich ohne etablierte Hilfsorganisationen die Behandlungskapazität um 150 Betten aufstocken können! Zugegeben mit erheblichen Fremdmitteln aus privaten Quellen!
Zusammenfassend kann man sagen wir leisten zehn bis fünfzehn Prozent der erforderlichen Hilfe! Nur in dem mir bekannten Bezirk sind bis heute 3746 Totenscheine mit der Todesursache Ebola ausgestellt worden. Dieser Bezirk ist vergleichsweise nicht so sehr groß, das Kriesengebiet ist momentan noch zwei mal so groß wie Deutschland und eine realistische Schätzung der bisherigen Todesopfer muss man im Bereich von 40.000 bis 50.000 sehen, alles andere ist Schönfärberei!
Von einer Entspannung der Lage kann bisher keine Rede sein, nur die Abwicklung läuft zunehmend besser, da die Aufklärung, zumindest in den Städten Wirkung zeigt!
Auch wenn ein funktionierender Impfstoff in naher Zukunft erhältlich ist, so kann er nicht in ausreichender Zahl produziert werden und wird auch für die meisten Afrikaner unerschwinglich sein, da die Kriese die Nahrungsmittelpreise immer weiter in die Höhe treiben!