Nun, die sinkende Verfügbarkeit von Flügen hat wohl weniger etwas mit Kurzarbeit und Gewinnkompensierung zu tun als vielmehr mit Marktanalyse und Kalkulation seitens der Reiseanbieter/-veranstalter.

Die Reiseveranstalter kaufen Hotelzimmer und Flüge basierend auf Ihren Erfahrungswerten und dem erwarteten Marktverhalten ein. Bei den Hotelzimmern buchen sie bei den Hotels/Hotelketten sowohl Festkontingente mit Abnahmegarantie als auch ggf. Optionen auf weitere Zimmer. Die Flüge werden basierend auf dem Zimmereinkauf analog kalkuliert und geschlüsselt nach Abflughäfen bei den verschiedenen Fluggesellschaften eingekauft. Die Reiseveranstalter müssen dabei also Sitzplätze in Flugzeugen vorhalten, die die Beschickung der Festkontingente garantiert und noch Spielraum für Optionen lässt.

Wenn die Erwartung für einen Zielort sinkt (=> Gran Canaria) wird man also von vorne herein weniger Einkaufen!

Ab zehn bis acht Wochen vor Reisetermin beginnen die Veranstalter den Markt genauer zu betrachten. Wenn die erwartete und kalkulierte Auslastung nicht erreicht wird, dann wird abgestuft der Preis für die Reise gesenkt. Die dafür genutzte Marge ist grundsätzlich als erstes die Gewinnmarge des Flugpreises und nicht des Hotelpreises. Ziel ist es primär alle fest kontingentierten Hotelzimmer an Urlauber zu verkaufen und in Folge die schon gebuchten Plätze in den Flugzeugen über Optionszimmer zu verkaufen. Im Zweifel wird somit lieber der Flug ohne Gewinnmarge weitergegeben oder sogar ggf. 50 bis 100 € unter Preis bevor man den leeren Platz mit 350 bis 450 € abschreiben muss.

Aus meiner Sicht hat die Senkung der verfügbaren Flugzeuge also kaufmännische Gründe, die logisch ableitbar sind. Ich bitte zu berücksichtigen, dass es sich nur um eine grundsätzliche Darstellung handelt, die Einzelheiten des Reisemarktes sind deutlich differenzierter, der Grundsatz aber bleibt.