Die Waldbrände auf Gran Canaria sind immer noch nicht unter Kontrolle. Während sich die Situation gestern Nachmittag etwas beruhigte hatte sich die Lage in der Nacht erneut verschlechtert. Der Wind hat mehrmals gedreht und neue Brandnester im gesamten Gebiet gelegt, erklärte der Vorsitzende der Inselregierung Miguel Perez heute morgen in einem Fernsehinterview.
Seit Freitag 14.00 Uhr wütet im Inselinneren ein Waldbrand, der bereits 3.500 Hektar Pinien- und Eukalyptuswald vernichtet hat. Feuerwehren und Zivilschutzkräfte aus allen Gemeinden, unterstützt von einer Notfalltruppe des spanischen Militärs versuchen die immer wieder neu entstehenden Brandnester unter Kontrolle zu bekommen.
Unterstützt werden die Einsatzkräfte von 11 Hubschraubern, die von allen Inseln, vom Festland Spaniens und aus Marokko kommen. Seit Samstag ist auch ein Spezial-Löschflugzeug vom spanischen Festland im Einsatz.
Die Einsatzleitung erhofft sich für heute eine Besserung der Situation, ein Ende der Naturkatastrophe ist zu diesem Zeitpunkt aber nicht in Sicht. Temperaturen von über 40 Grad in den Bergen der Insel und sturmartige Winde lassen das Feuer immer wieder drehen und erschweren die Löscharbeiten. Die Feuerwehrleute werden bis an den Rand ihres Könnens belastet, viele müssen immer wieder ärztlich versorgt werden.
Das Dorf Ayacata wurde gestern komplett evakuiert, die Menschen sind vorübergehend in Notunterkünften untergebracht worden.
Die Feuer haben sich auf die Gemeinden La Aldea de San Nicolás, Mogán y Tejeda ausgebreitet. Die Regierung hat die Bevölkerung aufgerufen, sich von den betroffenen Zonen fernzuhalten. Die Ortschaften sind teilweise nur schwer zu erreichen, "Feuertouristen" können die Einsätze der Feuerwehren behindern