Die Angst hat das Ende der Menschlichkeit erreicht!
Gestern habe ich mich das erste mal gertaut, ein Stück aus der Stadt heraus zu fahren, um mir ein Bild von der Lage außerhalb der Stadt zu machen! Auf einer unbefestigten Straße einige Kilometer for Freetown(Sierra Leone), fuhr ein alter Kleinlaster einige hundert Meter vor mir! Etwas lag auf der Straße, der Fahrer stieg aus und trat es mit kräftigen Fußtritten in den Straßengraben! Wird wohl Ladung von einem Transporter gefallen sein, dachte ich zunächst! Als ich die Stelle passieren wollte stellte ich nzu meinem entsetzen fest, es war keine Ladung sondern ein sich vor Schmerzen krümmendes, kleines Mädchen, etwa 8 oder 9 Jahre alt, das da im Straßengraben lag!
Mein Mitfahrer rief entsetzt: "DU steigst da doch wohl nicht aus! Du bringst uns alle um!" als er sah das ich mich in den Vollschutzanzug zwängte! Das Mädchen war bei Bewußtsein und konnte mir auf Englisch antworten, sie berichtete seit vier Tagen ohne Wasser und Essen auf dem Weg nach Freetown, zu ihrer Tante zu sein , nachdem man sie mit Knüppeln und Steinwürfen aus ihrem Dorf vertrieben habe! Ihre Eltern seien an Ebola verstorben, während sie mehrere Tage versucht hatte, selbst gefertigten Schmuck in den Nachbardörfern zu verkaufen! Nun könne sie einfach nicht mehr! Nach kurzer Untersuchung stand fest, sie war völllig ausgetrocknet und entkräftet und konnte nicht mehr selbstständig stehen! Die Fußtritte des Lastwagenfahrers hatten ihr wohl einige Rippen gebrochen! Anzeichen einer Ebola Infektion bestanden in der Erstanamnese nicht! Ich zog ihr einen Infektionsschutzanzug an und mein Begleiter schrie mich voller Panik an: " Du willst die nicht allen ernstes mit nehmen! Leg sie in den Graben; da wird sie schon einer finden!" Wir nahmen sie mit ins Gesundheitszentrum, nach der Laboruntersuchungn steht fest, sie ist gesund! Sie hatte trotz der Rippenbrüche Glück! Ich habe gesehen das einige Autofahrer einfach über die Körper auf der Straße drüber fahren, das hätte ihr auch passieren können! Aber wer soll sich nun um sie kümmern, wo soll sie bleiben?
Sie ist kein Einzellfall, Ihr Glück sie, möchte bei uns bleiben und wir werden sie nicht wegschicken! Wie wird es wohl den hunderten von Waisenkindern die Hilfe brauchen ergehen! Nach der Pandemie wird die Hungersnot und Wirtschaftskriese kommen!
Die Angst verschlingt die Menschlichkeit; wie weit wollen wir noch gehen?