Was man im Bezug der nackten Zahlen der Jugendarbeitslosikeit in Spanien generell nicht vergessen darf ist das es prozentual an der Gesamtbevölkerung erheblich mehr jugendliche Einwohner gibt als in Deutschland und wenn wir in D die gleiche Generationspyramide hätten wie die spanische wären auch in D die Zahlen der arbeitslosen Jugendlichen erheblich höher.

Man braucht sich doch nur mal richtig umsehen auf GC es gibt jede Menge Kinder und Jugendliche.
Was man auch verstehen muß viele gerade jüngere Canarios sind durchaus gut ausgebildet und haben eine Ausbildung an der Uni absolviert und genau für diese jungen Leute fehlt der Einstieg in das Berufsleben und ich kann mir durchaus vorstellen das solche jungen Leute nicht unbedingt als Reinigungskraft oder Rezeptionist arbeiten wollen im Tourismus.
Der Tourismus ist eine Möglichkeit Arbeit zu schaffen aber es dürfte erheblich sinnvoller sein Arbeit im produzierenden Gewerbe zu schaffen.

Hoffentlich kommt die neue spanischer Regierung nicht auf die Idee Onkel Schröder-P.Hartz,Merkel-Mutti -Schäuble zu kopieren.
Ich weiss nicht ob man in Spanien mit 16.000 Zeitarbeitsfirmen,Vermittlungsgutscheinen vom Amt und Heerscharen von Fallmanagern,Betreuern,Profilern und Gründungen von Kümmerexistenzen auch nur irgendwas verbessern würde am Arbeitsmarkt in Spanien.
Sowas schafft Arbeit in der Sozialindustrie bringt aber nicht wirklich "Mehrwert" für Rentenkassen und den Arbeitsmarkt....

Man sieht auch in D die Auswirkungen wenn erst das Holz aus Russland nach China geschafft wird und dort die Stühle gebaut werden und zum Schluss wird der Container wieder nach Europa geschauckelt und hier verscherbelt alles organisiert von einigen wenigen in der Wertschöpfungskette...irgenteiner von der Zeitarbeitsfirma mit Lohnkostenzuschuss vom Amt klebt dann noch ein Label auf den Sessel und schon ist der auch noch ökologisch wertvoll und auch nachwachsenden Rohstoffen hergestellt!

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Ich habe vor ein paar Tagen hier in Berlin in der U-Bahn ein paar Canarios getroffen die waren aus Las Palmas und studieren hier in Berlin Naturwissentschaften die haben mir erklärt das sie auf jedenfall zurück nach GC gehen und das sie mit ihrer Ausbildung durchaus gute Chancen haben auf GC eine qualifizierte Arbeit zu finden.
Die Leute erzählten mir aber auch das man wenn man in der Schule nicht aufgepasst hat und sich nicht bewegt auf GC keine Chance hat auf dem Arbeitsmarkt.
Diese jungen canarischen Studenten äußerten sich auch kritisch zum Thema Werbung um neue Touristen.
Da wird ein 4*Hotel nach dem anderern gebaut aber junge Leute wollen im Hostel/Campingplatz wohnen oder mit dem Zelt über die Insel ziehen am Strand übernachten,Clubs besuchen...und ihr Geld völlig anders ausgeben wie ihre Eltern....und genau das ist überall verboten.

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Traditionell gibts auf den Kanaren schon immer das Problem der Arbeitslosigkeit mal mehr,mal weniger.
Vollbeschäftigung egal wo auf der Welt ist äußerst schwierig zu gewährleisten aber man muß am Ball bleiben und Notfalls mit der Politik gegensteuern und dafür zu sorgen mit Gesetzen und Vorgaben das es sich nicht lohnt den Kellner,Callcenteragenten auf 300.-€ Basis einzustellen und den Rest "blacky"zu bezahlen.

Ein Patentrezept fällt mir dazu wie man auf GC Arbeit dauerhaft schaffen könnte auch nicht ein.

Ein Sektor wäre der Bereich erneuerbare Energien denn es scheint 350 Tage die Sonne und es weht der Wind und ein Projekt für die Zukunft wäre schon den letzten mit Heizöl befeuerten Heizkessel aus den Häusern zu verbannen und den Umstieg in sinnvolle Projekte der Energieerzeugung zu investieren.

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Auf GC sehe ich ein großes Problem darin das es überaus teuer wird wenn man zur Arbeit über weite Strecken pendelt.

Dazu mal ein Beispiel:

Man stelle sich vor man wohnt in Las Palmas und pendelt an 5 Tagen wöchentlich zur Arbeit mit dem Bus nach Maspalomas das kostet im Monat mit der Tajeta Suma bei 40% Rabatt mal schnell handliche 147,60€!!
Mit dem Auto wird das bei den Spritpreisen nicht wirklich viel billiger zu haben zu sein.
Ich will gar nicht nachrechnen was das kostet wenn man aus Galdar oder Artenara kommt....

Nun verdient man als Kellner vielleicht 875€ netto im Monat und lassen wir vielleicht noch 100.-€ Trinkgeld dazukommen denn die meißten Gäste haben anscheinend einen Igel in der Tasche der piekt wenn man in die Tasche fasst!
Tja,
wohnen muß man in Las Palmas auch kostet im günstigten Fall gut und gerne 350~420€ und ein bisschen Licht und was zu Essen braucht man auch und einfach mal in den Süden umziehen lohnt nicht wirklich wenn man einen Arbeitsvertrag hat der auf 1/2 Jahr befristet ist also hangelt man sich auf GC von einen Zeitvertrag zum anderen bis man hoffentlich mal Glück hat und was unbefristetes findet was vielleicht auch besser bezahlt ist...
Das zeichnet sich wieder der Familienzusammenhalt aus unter den Canarios sonst würde man vermutlich verhungern bei solchen Arbeitsbedingungen.

Jetzt kann man eventuell auch verstehen das sich nicht jeder arbeitsuchende junge Canario um Zeitverträge mit mäßiger Bezahlung im Tourismus sich nicht ein Bein aussreißt und Luftsprünge macht!
Also würde die canarische Regierung gut daran tun wenn man in der Nähe der touristischen Hochburgen auch für bezahlbaren Wohnraum sorgen würde der wirklich nicht zweckentfremdet wird damit das Personal erstmal auch vernüftig überhaupt im Tourismus arbeiten kann.

Das Problem ist äußerst vielschichtig.

Was unbestritten ist es muß auf GC aufgehört werden immer nur neue Hotels und Anlagen zu bauen diese dann "abzurocken" vergammeln zu lassen und so die Stadtteile des touristischen Gebietes immer unattraktiver zu machen.
Einkaufcenter der späten 60er/70er die immer nur mit dem Pinsel saniert wurden gehören kernsaniert und einer neuen Bestimmung zugeführt oder auch abgerissen!!
Auch Anlagen,Hotels die vorsich-hin-rotten gehören renoviert und notfalls auch abgerissen.
Was in den 70~90er Jahren modern war bleibt nicht modern der Zeitgeist ändert sich die Gäste haben andere Ansprüche gegenüber früher.
Ein einheitliches Marketing würde viel bewirken in der Region.

GC hat alles zu bieten von 5*+ Hotel über 1~3 Schlüssel Appartments und AI Unterkunft bis zur =0= Schlüssel Unterkunft im Keller mit Gittern vor dem Fenster.

Jeder hat andere Vorlieben und nicht jeder ist über das Kellerloch neben der gluckenden Poolpumpe unglücklich ein Problem gibts nur wenn der falsche Gast in der falschen Location untergebracht wird....
Den nächtlichen Partygänger wird man mit einen kühlen Kellerschlafzimmer vermutlich was gutes antun währendessen der an Zweckmäßigkeit und an helle freundliche Räume gewöhnte Gast nicht unerheblich angesäuselt ist wenn er dort untergebracht wird...
So ist auch HP nicht immer für den Augenblick als schädlich anzusehen denn wenn der HP Gast doch mal den Weg aus der Anlage finden sollte wird er feststellen das man sich problemlos auf GC versorgen kann und viele Gäste mit denen ich mich unterhalten habe sind so als Ersttäter nach GC gekommen.
Die haben aber festgestellt das ein Tomatenstullchen auf dem Balkon oder ein nettes Steak im Restaurant nach eigener Wahl und ein Glas Bier oder Wein in der richtigen Umgebung eingenommen durchaus die Urlaubsfreude hebt.

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Die Zahlen von 12.Mio Touristen auf GC lässt nur den Schluß zu das man durch die Effizienzsteigerung im Tourismus mit weniger Mitarbeitern auskommt!
Der technische Fortschritt greift auch auf GC umsich und eine große Wäscherei kommt garantiert auch mit der Hälfte der Leute aus wie noch 1990!
Ich würde auch mal meinen das in der Restaurantküche der Konvektomat auch den einen oder anderen Koch überflüssig gemacht hat der sonst in den Kochkesseln rumgerührt hat.
Zum Gemüseputzen wird man auch in der modernen Gastronomie auch auf fertige geschnibbelte Tüten zurückgreifen und kommt so auch mit weniger Leuten aus.

Mfg Andreas