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Thema: Altkleiderrecycling (Santa Lucia, Ingenio und Agüimes)

  1. #1
    Nicht mehr aktiv Avatar von queru
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    Altkleiderrecycling (Santa Lucia, Ingenio und Agüimes)

    Der Verbund der 3 Gemeinden Santa Lucía, Ingenio und Agüimes, plant die Aufstellung von ca. 25 Containern in denen man Kleidungsstücke zum Recycling deponieren kann. Gestern wurde beschlossen den Auftrag öffentlich auszuschreiben.

  2. #2
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    Santa Lucia wird 48 hellbeige 3 m3 Container aufstellen. Die ersten 12 kommen hier hin:
    Schule Policarpo Báez, La Unión/León y Castillo, Güímar und Pérez Galdós (Doctoral), Pablo Neruda (Balos), Schule La Madera (La Orilla), Chopin (El Canario), Añepa (Casa Pastores), Artenara (Cruce de Sardina), Parkplatz der Schule und Parralillo (Santa Lucía) und el Barranquillo (Pozo Izquierdo).

    Geleert wird ca. alle 10 Tage.

  3. #3
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    Der Südosten (Santa Lucia, Ingenio, Agüimes) hat seit November letzten Jahres 100 Container á 3 m3 zur Altkleidersammlung aufgestellt die von der Firma Canarias Recycling S.L. betreut werden.

    Jetzt liegen erstmals Zahlen vor: Im Schnitt werden monatlich 26.800 kg Kleidung eingesammelt.
    Von Februar bis Juni waren es 133.910 kg, davon durchschnittlich 16.300 kg in Santa Lucia, 4660 in Ingenio und 5882 in Agüimes.

    Von der gut erhaltenen Kleidung gehen 1000 kg/Jahr an Nicht-Regierungs-Organisationen des Südostens Gran Canarias und der Rest wird in europäische und afrikanische Länder exportiert.

    80% der Kleidung wird wieder verwendet, 19% recycelt und 1% geht zur Müllverwertung.

  4. #4
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    Leider bestätigt das, was ich in meinem posting v. 13.d.M. unter dem Thema "Die Armut kehrt..." geschrieben habe. "Der Rest" wird zu 90% in afrikanische Länder verbracht und überschwemmt die dortigen Märkte, sodass die einheimische Fertigung von Kleidung aller Art keinerlei Chancen zum Überleben hat. Egal ob kleine Stoffhersteller, Schneidereien ö.ä., es gibt fast keine mehr und die, die es jetzt noch gibt, werden in einigen Monaten ebenfalls die Pforten schliessen. Menschen, die viele, viele Jahre ihrer Arbeit nachgingen und ihre Familien damit ernähren konnten, sind ohne Arbeit und ohne jede Aussicht auf Arbeit. Da braucht man sich nicht wundern, wenn immer mehr den gefährlichen Weg über´s Meer nach Europa auf sich nehmen (um dann als illegale "Arbeitssklaven" unterbezahlt wenigstens etwas zu verdienen), in ihrer Heimat haben siesamt ihrer ganzen Familie keine Existenz mehr. Tonnen von Kleidung aus dem gelobten Europa haben Tausenden die Lebensgrundlage genommen.
    Bitte überlegt Euch alle gut, ob Ihr Kleidung in solche Container werft! Es ist gut gemeint, aber leider tut es nichts Gutes, ganz im Gegenteil!
    Wenn Ihr die Zahlen nur von ein paar Gemeinden auf Gran Canaria anschaut, dann stellt Euch mal vor, was da an Tonnen in ganz Europa zusammenkommt!
    So etwas als KleiderSPENDE zu deklarieren ist blanker Hohn, denn normalerweise ist SPENDEN eine gute und hilfreiche Sache!

  5. #5
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    gebe dyson voll recht.

    auch beim spenden muss mann sich immer über die hintergründe informieren, sonst kann das in die hose gehen, sogar bei geldspenden.
    am besten ist immer noch hilfe zur selbsthilfe!!!

  6. #6
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    Das Altkleiderproblem lässt sich eigentlich von jedem einzelnen sehr einfach lösen: Kleidung auftragen! Und wenn es wirklich mal ein Fehlkauf ist und man ein neues oder fast neues Kleidungsstück übrig hat, findet sich sicher a)jemand im Freundeskreis, dem es gefällt und passt oder 2)man verkauft es im Secondhandladen oder Flohmarkt oder 3) man bringt es direkt zu einer Kleiderkammer oder Sozialkaufhaus - solche Sachen werden da gerne angenommen und auch weitergegeben.
    Auf den Kanaren ist das alles nicht so einfach wie in Deutschland, die Kanarios sind ein stolzes Volk und bereits getragene Kleidung (und auch andere Sachen 2. Hand) wird von den meisten abgelehnt, deshalb gibt es auch nur sehr wenige 2.Hand Läden und auch die überleben mehr schlecht als recht. Vor allem Frauen fühlen sich oft vor den Kopf gestossen, wenn man ihnen ein (kaum) getragenes Kleidungsstück (z.B.: "habe ich leider zu klein gekauft, nur 1x angehabt, müsste Dir passen, möchtest Du es?) schenken möchte. Natürlich ist es etwas anderes, wenn es im engeren Freundeskreis ist, im gleichen sozialen Umfeld, aber sonst wird es oft als herabwürdigend und respektlos empfunden.
    Fazit: wir alle sollten die Kleidercontainer und die Kleiderspenden-Säcke meiden, das wäre ein kleiner persönlicher Beitrag dazu, die sog. 3 Welt nicht immer noch mehr von der sog. 1. Welt abhängig zu machen. So wie manode sagt, am besten ist Hilfe zur Selbsthilfe und dafür reichte es schon, wenn die Leute in diesen Ländern wieder dort hergestellte Kleidung tragen und kaufen , die sind ja auch vor der ganzen Altkleiderflut nicht völlig nackig rumgelaufen!

  7. #7
    Admin Avatar von felin
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    Zitat Zitat von dyson Beitrag anzeigen
    Fazit: wir alle sollten die Kleidercontainer und die Kleiderspenden-Säcke meiden, das wäre ein kleiner persönlicher Beitrag dazu, die sog. 3 Welt nicht immer noch mehr von der sog. 1. Welt abhängig zu machen. So wie manode sagt, am besten ist Hilfe zur Selbsthilfe und dafür reichte es schon, wenn die Leute in diesen Ländern wieder dort hergestellte Kleidung tragen und kaufen , die sind ja auch vor der ganzen Altkleiderflut nicht völlig nackig rumgelaufen!
    Nö, sie haben sich mit Naturprodukten "bekleidet".
    Wenn ich mitunter sehe was die "Modezaren" so kreiren kann ich eh nur mit dem Kopf schütteln, sind Produkte für den Müllcontainer und nicht für den Kleidercontainer.

  8. #8
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    Also felin, ich weiss nicht was Du mit "Naturprodukten" meinst, aber die meisten Länder in Ost-, West u. Zentralafrika hatten eine durchaus bestens funktionierende Bekleidungs"industrie", d.H., es gab viele Stoffherstellbetriebe, Webereien, Färbereien (man denke an die herrlichen Farben und Muster der traditionellen Gewänder) und natürlich Schneidereien/Nähereien. Grössere mit dutzenden Arbeitern und kleine, wo nur eine Person und eine Nähmaschine das "Geschäft" ausmachten. Weder das eine noch das andere überlebt die Altkleiderflut, denn die aussortierten modischen Errungenschaften aus ganz Europa werden tonnenweise auf den Märkten für weniger Geld angeboten und weil viele keine Arbeit mehr haben (nicht nur wegen der Altkleider, z.B. lohnt es sich meist auch nicht mehr, das sein eigenes Stückchen Land zu bearbeiten oder Hühner zum Verkauf zu züchten), greifen sie zu.
    Merkwürdige Designersachen sind, glaube ich, nicht das Problem. Diese Sachen kosten meist ein Heidengeld und wandern nicht so schnell und oft in die Altkleidersammlung.
    Was aber eine wirklich sinnvolle Spende ist sind nicht mehr benötigte Brillen!
    Brillen, die nicht mehr die richtige Stärke haben oder nicht mehr modisch sind, nicht wegwerfen sondern spenden.

  9. #9
    Admin Avatar von felin
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    Zitat Zitat von dyson Beitrag anzeigen
    die sind ja auch vor der ganzen Altkleiderflut nicht völlig nackig rumgelaufen!
    @ dyson,

    ist doch alles gut ;-)
    Ich habe einfach etwas weiter in die Vergangenheit gedacht.....
    Lendenschurz.... Baströckchen......

    Bin voll Deiner Meinung, Altkleider sollten nicht auch noch dahin gekarrt werden.

  10. #10
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    Danke, lieber felin, es freut mich, dass Du das Problem auch siehst.
    Allerdings finde ich nicht alles gut, denn mal abgesehen von den Auswirkungen finde ich es einfach schlimm, dass den Leuten, die auf die Art Kleidung "spenden", vorgegaukelt wird, dass sie etwas Gutes tun und armen Leuten helfen. Das ist schlichtweg Verar***! Ich wette, dass, egal ob in Ingenio oder in Iserlohn, kaum einem "Spender" bewusst ist, was mit seinen alten Klamotten passiert, die Gemeinden klären natürlich nicht auf, denn es ist eine gute Einnahmequelle.

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