Hallo zusammen,

nun liegt mein Gran Canaria Urlaub hinter mir und die kalte Heimat hat mich wieder: Gestern vormittag noch im Atlantik geschwommen, am gleichen Tag abends daheim Schnee geschippt...
Aber der Reihe nach: Eine Woche hatten wir, eine Woche, die wir auch gut ausgenutzt haben. Los ging es am Mittwoch, den 01. Dezember. Bei frostigen Minusgraden nach Hannover zum Airport, dort wegen heftigen Gegenwinds fast sechs Stunden Flugzeit nach Gran Canaria. Dort angekommen strahlte uns die Sonne entgegen - endlich Wärme! Das gebuchte Appartment lag in einer sehr ruhigen Ecke von PdI, dort gab es scheinbar kaum Pauschaltouristen, sondern viele Residente und Langzeiturlauber. Da wir uns vorort auskennen, waren schnell die notwendigen Einkäufe für das Essen erledigt und wir haben eine Runde gemacht und geschaut, was der Sturm im Februar (?) 2010 alles angerichtet hat. In Maspalomas sah man das deutlich, der Strand scheint deutlich kürzer und somit auch steiniger geworden zu sein. Noch solch ein Unwetter, und die Restaurants direkt am Strand bekommen ernsthafte Probleme. Es ging den Strand entlang zurück nach PdI. Im Naturisten-Bereich war sehr gut erkennbar, wofür diese Strandabschnitt ja auch sehr bekannt ist - im Vorjahr fiel das nicht so sehr auf. PdI und San Augustin wirken relativ unverändert, man erkennt aber, dass sich der Tourismus in Richtung Westen verlagert, es gibt viele Leerstände. Was ist das eigentlich für ein häßliches Congresszentrum in Maspalomas - wer hat sich denn da ein Denkmal gesetzt?
In den kommenden Tagen haben wir einige Touren unternommen: Puerto den Mogan gehörte natürlich dazu. Dort hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht viel verändert, es war aber erstaunlich voll. Fazit: Sehr touristisch, aber immer wieder nett anzuschauen. Wer gerne Aquarelle malt, sollte das nicht auslassen, es könnte sehr inspirierend wirken! Am Sonntag wollten wir eigentlich in die Berge und wandern, doch man sah dort dicke Wolken hängen. Also fuhren wir mit dem Bus nach Las Palmas. Erstaunlich: Die Strecke hin kostete mehr die Strecke mit der gleichen Linie zurück - dies ist mir schon mehrfach auf der Insel aufgefallen. Aber egal: Nach einem Gang durch die Stadt kamen wir schließlich an der Playa de Canteras an, wo die Thermometer bis zu 35 Grad anzeigten. Ob man denen trauen darf, wage ich zu bezweifeln, aber es war wirklich sehr heiß. Und aus Richtung Süden kommend sah man am Strand die dicken Wolken, die so langsam über die Berge heranzogen, bis es schließlich auch am Strand ein wenig tröpfelte.
In die Berge wollten wir aber auch. Ich hatte schon viel über Arteara (südlich von Fataga) gelesen, was sehr sehenswert sein sollte. Also hoch dorthin mit dem Bus. Der Ort ist sehr überschaubar, aber wirklich spannend war es dort nicht. Wir haben dort noch eine Rundwanderung gemacht, kamen aber auch nach wenigen Stunden wieder am Ausgangspunkt an. Also zurück nach PdI mit dem Bus. Da ergab sich nun das Problem, dass der Busfahrplan an der Haltestelle (sah dehr druckfrisch aus) nicht mit unserem ausgedruckten Fahrplan übereinstimmte. Der auf dem Fahrplan vorort angekündigte Bus fuhr nicht. Da wir nicht noch ein paar Stunden warten wollten, ging es dann per Anhalter zurück. ---> Merke: Den offiziellen Fahrplänen aus dem Internet ist eher zu trauen denn denen, die an den Haltestellen aushängen. Also vorher planen und ausdrucken, wo man lang möchte.
Richtig Bergwandern wollten wir aber trotzdem noch, so fuhren wir am nächsten Tag bei strahlendem Sonnenschein in PdI nach Ayacata. Bis San Bartolome war es noch trocken. Als wir in Ayacata ausstiegen, regnete es Bindfäden. Es war auch kein Ende in Sicht. Der nächste Bus herunter fuhr erst in drei Stunden. Wir trafen auf eine nette auf der Insel lebende Reiseleiterin, welche und mit dem Auto nach Fataga mitnahm. Dort schien die Sonne. Ein netter Ort, wenn auch sicherlich sehr touristisch ausgerichtet. Aber dennoch sehenswert. ---> Merke: Weht der Wind aus südwestlicher Richtung, könnte Bergwandern von PdI aus problematisch werden. In den vergangenen Urlauben auf GC hatten wir immer Wind aus nordöstlicher Richtung, da war das nie ein Problem.
Die Woche war wieder viel zu schnell vorbei. Am gestrigen Mittwoch ging es mit ca. 40 Minuten Verspätung zurück, die der Flieger aber aufgrund extremen Rückenwindes problemlos wieder aufholte. Nun hat mich die die norddeutsche Kälte wieder...
Fazit: Dies war nun mein fünfter Urlaub auf Gran Canaria, aber es ist immer wieder spannend, wie schnell sich die Insel sowohl durch die Gewalten der Natur als auch durch Bauprojekte des Menschen verändert. Ich werde wiederkommen!

Stefan