Eine Maschine der Spanair ist am Dienstagnachmittag auf dem Flughafen Madrid Barajas in Flammen aufgegangen. Die Maschine war auf dem Weg von Madrid nach Las Palmas de Gran Canaria. Lt. Angaben der Behörden befanden sich 164 Passagiere und neun Besatzungsmitglieder an Bord, 26 Passagiere konnten gerettet werden, für die anderen Insassen des Flugzeuges gab es keine Überlebenschancen. Ein Triebwerksschaden ist möglicherweise der Grund für das Unglück. Lt. Angaben von Zeugen fing eines der Triebwerke der Spanair-Maschine beim Start Feuer. Die Maschine soll kurz nach dem Abheben eine Notlandung versucht haben, das Flugzeug ist dabei zerschellt und ging in Flammen auf. Die beiden Flugschreiber der Maschine sind inzwischen gefunden worden, die Auswertung soll eine genaue Aufklärung des Unfalles ergeben.
An Bord der Maschine befanden sich viele Passagiere aus Gran Canaria, die von Urlaubs- oder Geschäftsreisen auf die Insel zurückkehren wollten. Die Bestürzung auf dem Flughafen Las Palmas war groß, dutzende Angehörige mussten von Mitarbeitern des Roten Kreuzes und Psychologen betreut werden, für viele ist der Verbleib ihrer Angehörigen nach wie vor ungewiss.
Unter den Vermissten ist auch ein Gemeinderat von Maspalomas, Laudencio Garcia, er befand sich mit seiner Frau und den beiden Kindern an Bord der Unglücksmaschine. Bei dem Flug handelte es sich um einen sogenannten Code-Sharing-Flug mit der deutschen Lufthansa. Wie das Unternehmen mitteilte, hätten insgesamt sieben Passagiere mit einem Lufthansa-Ticket für den Flug eingecheckt. Vier von ihnen seien aus Deutschland gekommen.
Die Spanair hat für die betroffenen Angehörigen eine Hotline unter der Tel.Nr. 0034 800 400 200 eingerichtet.
Die Maschine, eine MD82, war zum Zeitpunkt des Unfalls 15 Jahre alt, das Flugzeug hat die technische Inspektion im Januar problemlos bestanden. Bei der Spanair gab es seit der Gründung im Jahr 1993 keine Zwischenfälle, sie galt bisher als eine der sichersten Airlines.

Die kanarische Regierung hat 3 offizielle Tage der Trauer ausgerufen. Die Fahnen an allen öffentlichen Gebäuden werden auf Halbmast gesetzt, in vielen Ämtern und Behörden werden heute Gedenkminuten abgehalten.
Der Präsident der kanarischen Regierung, Paulino Rivero, hat seine Ferien abgebrochen, Rivero ist gestern Nachmittag am Regierungssitz in Las Palmas eingetroffen. Ebenfalls seinen Urlaub abgebrochen hat der Bürgermeister von Las Palmas, Jeronimo Saavedra. Saavedra ist gestern von seinem Urlaubsort Salzburg direkt nach Madrid gereist, er wird dort heute mit den Angehörigen der Opfer zusammentreffen.
Die Spanair hat die Angehörigen der Opfer der Flugzeugkatastrophe gestern Abend nach Madrid geflogen. Der Vizepräsident der kanarische Regierung, Jose Manuel Soria, und die Vertreterin der spanischen Regierung auf den Kanaren, Carolina Darias, haben die Betroffenen auf dem Flug begleitet. Viele der Betroffenen wissen bisher nicht, ob ihre Angehörigen unter den Überlebenden sind.
Lt. Angaben der Ministerin für Verkehr, Magdalena Alvarez, haben 26 Personen die Flugzeugkatastrophe überlebt, 7 von ihnen sind sehr schwer verletzt.

Großes Glück hatte ein Ehepaar aus Gran Canaria. Die beiden waren auf dem Unglücksflug gebucht, haben das Flugzeug aber um nur 3 Minuten verpasst. Nach Bekannt werden der Katastrophe erlitt die Frau am Flughafen Madrid einen Nervenzusammenbruch.