Doch nur eine Vitrine statt einem Zoogehege für Bruno





Für die einen ist es eine brutale Hinrichtung und eine Schande für Bayern - für die anderen die konsequente Lösung eines Problems - namens Bruno. Einen Tag nachdem er in die ewigen Jagdgründe eingegangen ist - ja da fangen die Probleme erst richtig an. Morddrohungen gegen den Jäger, der den Braunbären abgeschossen hat, Streit zwischen Naturschützern und Behörden, ob das überhaupt notwendig war, die Frage wo der Bär seine letzte Ruhestätte finden soll - und wie man in Zukunft mit Folge-Brunos umgehen wird. Denn seine Mutter hat schon wieder drei Junge...

Eine Pressekonferenz, die nur knapp am Eklat vorbeischrappt. Schliersee am Nachmittag - hier soll in aller Sachlichkeit erklärt werden wie und warum Bruno sterben musste - doch die Emotionen kochen hoch: „ Ich bin sehr traurig über die Tötung des Bären – er hatte auch ein Recht auf Leben“

Noch deutlichere Worte kommen vom Bürgermeister des Ortes: „Ich bin immer davon ausgegangen, dass es die Todesstrafe in Deutschland nicht mehr gibt!“

Es sind heiße Diskussionen, die Bruno hier kurz vor seinem Tod kalt lassen - längst hat er seinen letzten Weg per Hubschrauber angetreten - wird jetzt in der tiermedizinischen Fakultät der Ludwig Maximilian Universität in München untersucht. Bei der bayerischern Regierung ist die Lange klar - Bruno war eine potentielle Gefahr für Menschen, der Jäger hat korrekt gehandelt: „Der Bär war sofort tot und wurde schmerzlos erledigt“
„Schade um den Bär, gibt ja nicht so viele, jetzt kann man es nicht mehr rückgängig machen“

Doch das würde der Jäger, der Bruno gestern, hier in der Nähe des Spitzingsees den Todesschuss versetzt hat, möglicherweise gerne tun. Auf Bruno Fan Seiten im Internet schreiben sie Klartext, von schießwütigen Alpentrotteln ist da die Rede.

Und es gibt Morddrohungen gegen den Schützen - sein Name und Wohnort sollen nicht veröffentlicht werden, bittet das Bayerische Umweltministerium. Dafür hat es darüber informiert, wo Bruno die letzte Ruhe finden soll: Ausgestopft hier im Mensch und Natur Museum in München. Dort wollen sie ihm eine neue Vitrine bauen, neben seinem Kollegen, der vor 170 Jahren erlegt wurde.

Nix da sagt die Gemeinde Schliersee, wo Bruno geschossen wurde - sie will ihn fürs örtliche Bauernhofmuseum. Wie auch immer - nach Brunos Abschuss müssen eindeutige Regeln her, wie mit wilden Bären in Deutschland umgegangen werden soll - schließlich sind 20 bis 30 in Österreich unterwegs- nur eine Frage der Zeit, bis der nächste Bruno auf der Matte steht.


Quelle: rtl.news.de


lg Paula